Resilienzanalyse mit Szenarien für Strategieprozess: Die Verbindung zur CSRD

Die Bedeutung von Resilienz im Unternehmenskontext hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. In einer Welt, die von ständigem Wandel und unvorhersehbaren Herausforderungen geprägt ist, wird die Fähigkeit eines Unternehmens, sich anzupassen und widerstandsfähig zu bleiben, immer wichtiger. Eine Resilienzanalyse mit Szenarien kann dabei helfen, diese Fähigkeit zu entwickeln und zu stärken. In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung einer Resilienzanalyse im Strategieprozess, zeigen die Verbindung zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf und erläutern, wie man dabei vorgeht.

Bedeutung der Resilienzanalyse im Strategieprozess:

Eine Resilienzanalyse mit Szenarien ist ein systematischer Ansatz, um die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber unerwarteten Veränderungen, Krisen und Risiken (beschrieben in den Szenarien) zu bewerten und zu verbessern. Sie ermöglicht es Unternehmen, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren, frühzeitig auf Herausforderungen zu reagieren und ihre langfristige Überlebensfähigkeit zu sichern. Im Strategieprozess spielt die Resilienzanalyse eine entscheidende Rolle, da sie die Grundlage für die Entwicklung von robusten Geschäftsstrategien bildet, die nicht nur auf kurzfristige Gewinne, sondern auch auf langfristige Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Dazu gehört auch die Aufrechterhaltung von Stabilität, Nachhaltigkeit und der Fähigkeit, Strategien zum Klimawandel erfolgreich durchzusetzen.

Verbindung zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD):

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) nimmt Unternehmen hinsichtlich ihrer Resilienz in Bezug auf Nachhaltigkeit und besonders in Bezug auf ihre Widerstandsfähigkeit hinsichtlich Klimaszenarien in die Verantwortung. Die CSRD verlangt explizit die Beschreibung der Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells und der Strategie hinsichtlich Nachhaltigkeit und damit implizit die Durchführung einer Resilienzanalyse. (Was man reportet, sollte man im Berichtszeitraum auch durchgeführt haben). Eine Resilienzanalyse mit Szenarien ist hier im strategischen Prozess absolut richtig angesiedelt, da sie dazu beiträgt, die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Geschäftsaktivitäten zu verstehen und zu minimieren. Unternehmen, die eine Resilienzanalyse durchführen, sind besser in der Lage, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, da sie ihre Risiken und Chancen im Zusammenhang mit sozialen und Umweltaspekten besser einschätzen können. Dies wiederum stärkt das Ansehen des Unternehmens und sichert sein langfristiges Überleben.

Wie man dabei vorgeht:

Die Durchführung einer Resilienzanalyse erfordert eine strukturierte Vorgehensweise. Hier sind die grundlegenden Schritte:

 

  1. Zielsetzung: Klären Sie, was Sie mit der Resilienzanalyse erreichen möchten. Welche Risiken und Herausforderungen sind von besonderer Bedeutung?

 

  1. Datenbeschaffung: Sammeln Sie relevante Daten zu Einflussfaktoren zu Ihrem Unternehmen, seinen Geschäftsprozessen, Lieferketten, Mitarbeitern, Technologien, politische & legislative Faktoren und Umweltauswirkungen.

 

  1. Szenarienentwicklung: Identifizieren Sie die wichtigsten Einflussfaktoren und definieren Sie daraus Szenarien. Die Werte sollten dabei extrem aber plausibel gewählt werden.

 

  1. Bewertung: Durchlaufen Sie einmal ihr Geschäftsmodell in diesem Szenario. Welche Faktoren könnten die Widerstandsfähigkeit beeinträchtigen? Welche Value Propositions für Kundengruppen fallen weg oder kommen hinzu? Welche Lieferanten fallen weg?

 

  1. Chancenanalyse: Suchen Sie anschließend gezielt nach Chancen zur Verbesserung der Resilienz. Dies kann die Einführung neuer Technologien, die Diversifizierung von Lieferketten oder die Stärkung der Mitarbeiterkompetenzen umfassen.

 

  1. Maßnahmenplanung: Entwickeln Sie einen Aktionsplan, um die identifizierten Schwachstellen zu beheben und die Resilienz des Unternehmens zu stärken.

 

  1. Umsetzung, Überwachung und Integration in die Sustainability Due Diligence: Setzen Sie die geplanten Maßnahmen um und überwachen Sie kontinuierlich die Fortschritte. Passen Sie den Aktionsplan bei Bedarf an.

 

  1. Kommunikation: Teilen Sie Ihre Resilienzbemühungen transparent mit den Stakeholdern, einschließlich der Nachhaltigkeits-Aktivitäten, um das Vertrauen und die Reputation des Unternehmens zu stärken.

Hinweis: Das Vorgehen zur Resilienzanalyse reporten Sie unter ESRS 2 Disclosure SBM-3 (§48f).

Fazit

Eine Resilienzanalyse ist im Strategieprozess unverzichtbar, da sie Unternehmen hilft, sich auf die Zukunft vorzubereiten und gleichzeitig sozial und ökologisch verantwortungsvoll zu handeln. Die Verbindung zur CSRD unterstreicht die Bedeutung der Resilienz für langfristigen Unternehmenserfolg und nachhaltiges Wachstum. Durch eine strukturierte Herangehensweise können Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit stärken und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten.